2.8 Die primäre Verdauung im Ayurveda nach Subhash Ranade
Im Ayurveda wird die Verdauung den Doshas zugeordnet und unterteilt.
1. Kapha-Anteil – Mund und Magen
2. Pitta-Anteil – Magen und Dünndarm
3. Vata-Anteil – Dickdarm
2.9 Die sekundäre Verdauung (Vipaka)
Die sekundäre Verdauung beschreibt in ihren drei Unterarten den Nährwert der Speisen für die Körperzellen.
1. Süßer Geschmack: sorgt für die Ernährung der Gewebe und sorgt für eine reibungslose Ausscheidung der Abfallprodukte. Er erhöht das Kaphadosha.
2. Saurer Geschmack: damit meint man alle organischen Säuren, die in Speisen enthalten sind. Sie tragen nichts zur Ernährung der Gewebe bei, sind aber wichtig für die freie Beweglichkeit der Ausscheidungsprodukte (Stuhl). Der saure Geschmack erhöht Pitta.
3. Scharfer Geschmack : alle Nahrungsmittel mit bitterem, scharfem und zusammenziehendem Geschmack. Sie sind z.B. hilfreich bei Durchfall. Keine Funktion für die Ernährung der Körpergewebe. Der scharfe Geschmack erhöht Vata.
2.10 Giftstoffe (Ama) als Ergebnis eines gestörten Stoffwechsels
Ama heißt wörtlich : „nicht ausreichend durch das Verdauungsfeuer verbrannt.“
Auch Ama hat Eigenschaften. Sie sind: kalt, schwer, feucht, dick, klebrig, trüb, Gärneigung.
Durch die Ernährungsgewohnheiten im Westen kann man davon ausgehen, daß die meisten Menschen Schlackenstoffe im Organismus haben. In Indien leitet man die Schlackenstoffe mit einer großen Reinigungskur (Pancha Karma Kur) aus. Damit wird auch vorbeugend (Präventiv) gearbeitet. Die Gesunderhaltung des Menschen steht an erster Stelle. Auch bei schon bestehenden Erkrankungen findet diese Kur erfolgreiche Anwendung. In Deutschland werden diese Kuren in unterschiedlicher Zeitdauer angeboten.
Allgemeine Symptome, die auf das Vorhandensein von Ama hinweisen:
Verdauungsstörungen
Mundgeruch
Dicker Zungenbelag
Auswurf von klebrigem Schleim, Appetitverlust
Geschmacksverlust
Aufgeblähter Bauch oder Brustkorb mit Druckschmerz
Schweregefühl
Müdigkeit
Kraftlosigkeit, Abstumpfen des Geistes und der Sinne
Ama -fördernde Faktoren:
Schwere und schleimbildende Nahrungsmittel
Tierische Produkte
Ölanwendungen
Starke Emotionen (auch Streß)
Überessen
Zu viel ungekochte Nahrung
Unregelmäßige Nahrungsaufnahme
Klimawechsel
Unterdrücken der natürlichen körperlichen Bedürfnisse
Verdorbene Nahrung
3. Prakiti = die individuelle Konstitution
Jeder Mensch besteht aus Doshas, Dhatus, Srotas etc., jedoch treten diese in individueller Gewichtung auf. Zur Behandlung von Krankheiten ist diese Individualität ausschlaggebend in ihrer Beachtung für den Erfolg der Behandlung.
Die ursprüngliche Bedeutung von Prakiti ist Natur. Ayurvedisches Wissen sagt, daß die Prakiti eines Menschen sich in der Gebärmutter der Frau formt. Nach der Geburt beeinflussen wieder andere Elemente die Prakiti. Im Ayurveda wird bei bestehendem Kinderwunsch alles unternommen, um die Gesundheit des Kindes positiv zu beeinflussen. Dies beginnt mit Reinigungkuren für die „werdenden Eltern“ bereits vor der Zeugung des Kindes.
Es werden sieben Konstitutionstypen unterschieden:
Vata
Pitta
Kapha
Vata-Pitta
Vata-Kapha
Pitta-Kapha
Vata-Pitta-Kapha (Tridosha)
Im Westen hat sich die Schreibweise verbreitet, immer das höchste Dosha zuerst zu nennen. Damit entstehen 10 Kombinationen und nicht nur sieben. Es kommen dann noch dazu:
Pitta-Vata
Kapha-Vata
Kapha-Pitta
4. Stressreduktion & Wellness im Ayurveda
Das Sprichwort: Ausgeglichenheit kommt von innen, lässt sich mit Ayurveda einfach erklären:
Befinden sich Dosha und Dhatus im Gleichgewicht, kann Agni optimal funktionieren, dann wird der Mensch unzweifelhaft eine positive, schöne Ausstrahlung haben.
5.1 Der Hauttyp des Menschen und seine Merkmale
Trockene Haut – Vata: Eher ein schmales Gesicht, dünne, trockene Haut, feine Poren, eherdunkel, eventuell Zeichen von Rastlosigkeit (Tics), oftmals gelocktes Haar von Natur aus, kantiges Gesicht, dunkle Schatten, krauses Haar.
Empfindliche Haut – Pitta: Sensibel, mittlere Kopfform, glänzende Haut mit öligen T-Zonen und trockenen Wangen, oft kräftiges aber nicht dickes Haar, oft rötlich oder aufgehellt. Ein oftmals ehrgeiziger Mensch.
Ölige Haut – Kapha: Großflächiges Gesicht, oft anfällig für Gewichtszunahme, dicke, ölige, weiche Haut mit großen Poren, dunkles Haar, oft gewellt, ruhig.
5.2 Prakriti und Hauttyp
Vata: trocken
Vata – Pitta: trocken und leicht sensibel
Vata – Kapha: trocken mit dickerer Haut
Pitta: sensible Haut
Pitta – Vata: sensibel und leicht trocken
Pitta – Kapha: sensibel und leicht ölig, dick
Kapha: ölig
Kapha – Pitta: ölig und leicht sensibel
Kapha – Vata: ölige T-Zonen mit trockener Stirn und Wangen
Tridosha: trocken, sensibel oder ölig
5.3 Sitze der Doshas in der Haut
Vata: Oberhaut (Epidermis) und Lederhaut (Cutis)
Pitta: Lederhaut (Cutis) und Grenze zur Oberhaut (Keimschicht)
Kapha: Unterhautfettgewebe (Subcutis) und Lederhaut
So, das war es erstmal. Weiter geht es dann mit Teil 5. Solltet ihr Fragen haben, schreibt sie gern an info@volker-mehl.de
Alles Liebe
Volker